Dienstag, 18. März 2014

"Die ham uns kaputt gemacht" - WDR Feature über Bruckhausen von Ulrich Land

Blick von dem, was mal die Dieselstraße war, zu den Resten der Heinrichstraße

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1 Kommentar:

  1. Was sind die psychopathologischen Motive und Triebkräfte der verantwortlichen Stadtplaner, die dieses Desaster von der Dimension einer Weltkriegszerstörung zu verantworten haben? Wer in Friedenszeiten binnen zwei Jahren einhundert Werke der Baukunstgeschichte niederreißt und die Sozialgeschichte ihrer Orte einebnet, hat vielleicht ein Problem? Manisch-depressives Irresein? Vernichtungswahn? Eine fortdauernde Verschiebung der kollektiven Zwangsneurose des autoritären deutschen Charakters? Wer weiß, welche historischen Schätze, Dokumente und Tagebücher, da noch auf den Dachböden und in Kellern schlummerten und mir nichts dir nichts entsorgt wurden? Bildungsfernen Entrümplern kann man diesbezüglich keinen Vorwurf machen, außer den der Mittäterschaft. So gesehen müsste die deutsche Geschichte geschrieben werden als eine Geschichte von Massenvernichtungstaten, die sich in bestimmten Wellen und Schüben ereignen, der Unterwerfung von, hier denkmalgeschützter Konstruktion und ihrer Aufhebung bzw. Außerkraftsetzung durch destruktive Wirtschafts- und Verwaltungsmacht, die als Rationalisierungsmaßnahme getarnt in sich irrational ist. Jemand hat im Falle Duisburg-Bruckhausens die Rechnung aufgemacht, dass man gerade dabei ist, eine entwickelte Infrastruktur mit einem geschätzten Investitionsvolumen von 500 Millionen Euro zu zerstören, um dann für 70 Mio. einen Grüngürtel anzulegen, ein Bollwerk aus Rasen, Sichtbeton und rostigen Spundwänden zur Förderung der Ruhrgebietsidentität.

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