Sonntag, 29. April 2012

In Bruckhausen wird weiter geplündert, die Stadt sichert die von ihr aufgekauften Häuser weiterhin nicht. Da erscheint dann am hellichten Tag auch schon 'mal eine Toilettenschüssel an ungewohnt öffentlichem Ort...
Minuten später fällt ein Stück Glas aus der kaputten Scheibe des Nachbarhauses auf den Bürgersteig. Dazu bedarf es nicht einmal menschlicher Hilfe, der Wind hat genügt. Die Hochzeitgäste der nahen Moschee, die in der Heinrichstraße geparkt haben, halten erschreckt inne, aber es ist ja nichts passiert. Diesmal.

29.04.2012 Heinrichstraße

27.04.2012 Bayreuther Straße

27.04.2012 Edithstraße


Freitag, 27. April 2012

Montag, 23. April 2012

Hinterhof und Edithstraße

Den beiden Hinterhäusern in der Kaiser-Wilhelm-Straße geht es nun auch an den Kragen. Geschützt hinter der ersten Reihe lagen sie in einem gepflegten, begrünten Hof, nach hinten lagen noch einmal Gärten. Eine kleine Oase...Auf der Edithstraße, bisher noch komplett, wird im Moment eilig "entkernt".

23.04.2012 Edithstraße

23.04.2012 Hinterhäuser Kaiser-Wilhelm-Straße

23.04.2012 Zwei Häuser, eine Toreinfahrt, Edithstraße

Samstag, 21. April 2012





 Fassadendetail Heinrichstraße


Artikel über Bruckhausen in der Welt vom 20.04.2012: Duisburg, zum Beispiel: Das Stadtmassaker von Bruckhausen, Dankwart Guratzsch:


http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article106205891/Duisburg-zum-Beispiel.html

Donnerstag, 19. April 2012

17.04.2012: Der nächste Trümmerhaufen (Handyknips) Eckgebäude Kronstr. Ecke Kringelkamp

Dienstag, 17. April 2012

Mahnwache

Unten einige Impressionen von der heutigen Mahnwache gegen die menschenunwürdige "Stadtentwicklungs"politik in Duisburg, sowie ein Text zum heutigen Tag von Sylvia Brennemann.

17.04.2012 Gruppenbild

17.04.2012 Siegfried Baumeister und Michael Höhn

17.04.2012 "Wir bleiben hier"
Im Namen der Menschlichkeit- Sozialverträgliches Umzugsmanagement-
Untergang eines Stadtteils dauert inzwischen 40 Jahre

Unter der Überschrift „ Bruckhausen- ein Stadtteil kämpft“ hat der damalige Pfarrer von Bruckhausen, Michael Höhn in den 70ziger Jahren, eine Broschüre in Umlauf gebracht, die an Aktualität Nichts eingebüßt hat. Schon damals gab es für den alten Duisburger Stadtteil weitreichende Pläne, Bruckhausen dem Erdboden gleich zumachen. Der Widerstand der engagierten Bewohnerinnen und Bewohner hat diese Pläne immer wieder vereitelt und den Totalabriss verhindert. Die Pläne wurden jedoch nie so ganz vergessen. Seit nunmehr 2005 wird der Vorort des Thyssen Krupp Konzerns wieder von Baggern bedroht. Inzwischen haben die Abrissbirnen schon erheblichen Schaden angerichtet.
 
All diese Pläne, so wird gegaukelt und gelogen dienen letztlich nur der Lebensqualität und der Gesundheit der Bürger. Der seit 40 Jahren drohende Verfall, mache angesichts sinkender Einwohnerzahlen ein solches Vorhaben notwendig. Die verantwortlichen Politiker und der benachbarte Konzern garantieren bei der Umsetzung ein sogenanntes „sozial verträgliches Umzugsmangement“. Dieser, so häufig verwendete Begriff, lässt tausende Betroffene im Duisburger Norden inzwischen zusammen zucken. Nahezu inflationär oft wird hier eine Begrifflichkeit missbraucht, die in ihrer Umsetzung nicht weniger ist, als die Vertreibung von Menschen, Vernichtung von Wohnraum und Zerstörung von gewachsenen Strukturen. 
Zur Zeit lebt in einer der betroffenen Strassen tatsächlich noch Manfred H., offenbar vergessen wohnt er mit seinem Hund und seinen Katzen in einem Haus, in dem es keine Fenster mehr gibt, der Lärm der um ihn herum arbeitenden Bagger und der damit verbundene Staub machen jedes gesunde Leben unmöglich. Sozial verträglich hat man ihm eine Wohnung angeboten, die für ihn als schwerbehinderten Menschen alles andere als barrierefrei ist. Bisher hat man ihm mehrfach um seinen Umzugswillen zu beschleunigen, mit Steinen die Fenster eingeworfen. Bisher ist er Verletzungen entgangen, der letzte Stein landete unmittelbar neben seinem Kopf. Die zerstörten Fenster wurden durch Plexiglas ersetzt und einfach auf die Rahmen geschraubt. Leider kein Einzelfall. Viele der Vertriebenen haben sich ihrem Schicksal ergeben und haben den Stadtteil verlassen.
Auf den Reissbrettern der zuständigen Planer entstehen längst riesige Einkaufszentren und andere utopische Bauvorhaben, für deren Entstehung man eben zu solchen Massnahmen greift. Für die finanziellen Interessen von Konzernen und Investoren mutet man dem Duisburger Norden eine Menge zu und das schon mehr als 40 Jahre. Unter dem Deckmäntelchen von Begrifflichkeiten wie „ Grüngürtel“, „Sozialverträglichkeit“, „ Chance für den Norden“ und „ Steigerung der Lebensqualität“sollen diese ausschliesslich kapitalen interessen dienenden Pläne an die Bevölkerung verkauft werden. Ein Umdenken scheint nicht möglich. Scheinbar alternativlos werden solche skrupelosen Pläne immer wieder forciert. Eine von den Konzernen diktierte Politik. Wann und wo ein Stadtteil entsteht oder abgerissen wird, wird von eben diesen Konzernen entschieden und die verantwortliche Politik dient als Vollstrecker.
Letztlich ist es nur dem ewig währendem Widerstand der Betroffenen zu verdanken, dass oft mit großem Erfolg diese Pläne vereitelt und durchkreuzt wurden.

Eindruck von der Mahnwache Heinrichstrasse Bruckhausen, 17.4.2012
Sylvia Brennemann
 






Sonntag, 15. April 2012

Wohnen ist Menschenrecht

Wie lebt es sich in einem Stadtteil, den die Stadt zur Häfte zum Abriss bestimmt hat? Wo seit  Jahren eine Veränderungssperre und eine Sanierungssatzung gelten, die bestimmen, dass Häuser nicht mehr renoviert, Mietverträge nicht mehr frei abgeschlossen werden dürfen und den Mietern eine Umzugspauschale gewährt wird, damit sie gehen? Wo Eigentümer wirtschaftlich unter Druck geraten, weil sie ohne Mieter die Kredite für ihre Häuser nicht mehr bedienen können? Wo, trotzdem das Gebiet seit 4 Jahren "Sanierungsgebiet" ist, die schönen alten Fassaden immer mehr verfallen und Nichts saniert wird? Wo die Stadt stattdessen die aufgekauften Häuser mit Stahlplatten verschließen lässt, aber keinen Wachdienst dafür Sorge tragen lässt, dass nicht geplündert und zerstört wird? Wie lebt es sich da?

Wohnen ist Menschenrecht
Gegen eine menschenunwürdige Stadtentwicklungspolitik:

MAHNWACHE AM 17.04.2012 AB 12:00 UHR, HEINRICHSTRAßE 10, 47166 DUISBURG

http://www.geschichtswerkstatt-du-nord.de/html/aktuell.html

Abrisslücke an der Dieselstraße, 29.05.2011

Samstag, 14. April 2012

Alle Tage Tag der offenen Tür

Viele Häuser in Bruckhausen sind inzwischen von der Stadt "leergezogen" worden. Leerstehende Gebäude ziehen Plünderer an, das kennt man auch aus Gebieten, in denen für den Braunkohletagebau abgerissen wird. Was tut die Stadt gegen die Plünderer, die Unsicherheit im Stadtteil verbreiten? Die Tag und Nacht in den Häusern Metall ausbauen, alles mitnehmen, was nicht niet- und nagelfest ist und auch vor Gasrohren nicht halt machen, so dass es in Bruckhausen seit einiger Zeit häufiger Gasalarm gibt und die Bewohner Angst haben müssen, dass ihnen eines Tags alles um die Ohren fliegt? Nichts. Pro forma werden Stahlplatten in die unteren Fenster und Türen gesetzt, was scheußlich aussieht und Hoffnungslosigkeit verbreitet, aber gegen Plünderer nicht wirkt. Die Stahlplatten wirken eher als Markierung: Dieses Haus steht leer, hier kann geplündert werden. In vielen Fällen stehen die Häuser aber auch einfach offen. Ruft man beim Ordnungsamt an, um sich über diesen Zustand zu beklagen, hört man den Satz: "Wird doch sowieso abgerissen..." oder wird hingehalten.  Auch die Doppelvilla an der Kronstraße steht wieder offen. Kaum zu glauben, dass dort immernoch geplündert wird,  schließlich war sie monatelang offen, was kann man da noch mitnehmen? Aber trotzdem sie zumindest vorläufig unter Denkmalschutz gestellt worden ist, hat die EG-Du ihren Abriss beantragt...Zweifellos tragen diese Zustände dazu bei, weitere Bewohner zu vertreiben und weitere Häuser "leerzuziehen." Zudem verschlechtert sich der Zustand der Gebäude zusehends, so dass man das gewünschte Bild des heruntergekommenen Stadtteils in der Öffentlichkeit präsentieren kann. Man könne gegen die Plünderer nichts tun, wird eingewandt. Doch, man kann. Wer einen Stadtteil zur Hälfte leeren will, muss allerwenigstens für die Sicherheit der Bewohner sorgen. Regelmäßige Polizeistreifen könnten helfen, besser wäre ein Wachdienst. Das ist zu teuer? Ja, Flächenabriss ist eben eine extrem teure Angelegenheit, wenn er nicht zu Rechtlosigkeit führen soll. Man könnte viel Geld sparen, würde man Bruckhausen erhalten und das wäre dann einmal nicht auf Kosten der Menschen gespart. 

12.04.2012 Bayreuther Straße

12.04.2012 Bayreuther Straße

12.04.2012 Die Doppelvilla an der Kronstraße, Rückseite. An der Vorderseite ist seit einigen Tagen wieder ein Loch im Dach.



Aber auch die Abrissarbeiten führen zur Belästingung der Anwohner und zur Verbreitung von Hoffnungslosigkeit. Das Haus an der Bayreuther Str. 2a, das Fischerhaus, das vor ein paar Wochen zertrümmert worden ist, liegt noch immer genauso als Trümmerhaufen da, wahrscheinlich, damit die Anwohner sich besser vorstellen können, wie ihre Häuser bald aussehen werden. 

12.04.2012 Die Trümmer des Hauses Bayreuther Str. 2a



Und das "Zwischengrün"? Noch 2010 verkündete die Abwicklungsgesellschaft Duisburg (EG-DU) man wolle die Abrisslücken begrünen, um eine Verwahrlosung des Ortes zu verhindern. Später begrenzte man das "Zwischengrün" (was für ein Wort) auf die Fläche an der Bayreuther Straße neben der grünen Villa. Dort nutzte man die Vorgärten und Gärten der bereits abgerissenen Häuser für das zeitlich begrenzt existenzberechtigte Grün. Ob dort aber jetzt noch jemand sitzen oder spielen möchte? Direkt  neben der Fläche türmt sich der Schutt eines "entkernten" Hauses, damit man ihn besser sehen kann, hat man schon einmal die Gartenmauer eingerissen.  Und auf der anderen Straßenseite liegt der Trümmerhaufen der Bayreuther Straße 2a. So ein schönes "Zwischengrün"... 

12.04.2012 "Zwischengrün" mit Entkernungsmüll im Hintergrund. Ein Abenteuerspielplatz?

12.04.2012 "Zwischengrün" mit Trümmerhaufen

12.04.2012 Vom "Zwischengrün" aus ungehindert zu betreten: Entkernungsmüll.



Vorgeblich soll der "Grüngürtel" den Bewohnern von Bruckhausen eine Verbesserung ihrer Wohnsituation bringen. Man müsse den halben Stadttteil abreißen, um den Rest stabilisieren zu können, behauptet die EG-Du. Offenbar muss man ihn dazu erst einmal völlig destabilisieren? Man kann schon heute sehen, wie diese Maßnahmen zum Glück des Stadtteils führen werden...Die absurde Logik der Flächensanierer hat bereits in den 70er Jahren zu großem Unglück und unwiederbringlichen Verlusten an historischer Bausubstanz geführt. Die Argumentation hat sich nicht geändert - die Ergebnisse werden ebenfalls keine anderen sein.

Donnerstag, 12. April 2012


In der letzten Nacht gab es  wieder einen Angriff auf die letzten Mieter in der Heinrichstraße, die dem weiteren Abriss dort im Weg stehen (bzw. wohnen). 
Es sind gezielte Angriffe. In der Nacht hielt ein Auto vor der Wohnung, zwei Steine flogen gleichzeitig durch die Fenster, dann fuhr das Auto schnell davon.
Herr H. hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. 

12.04.2012 Heinrichstraße

Mittwoch, 11. April 2012

11.04.2012 Kringelkamp

11.04.2012 Kringelkamp

11.04.2012 Abriss des Hauses Kronstraße Ecke Kringelkamp

11.04.2012 Kaiser-Wilhelm-Straße Ecke Eilperhofstraße

Dienstag, 10. April 2012

10.04.2012 Wer ist da wohl gemein? 

Auch am Zinkhüttenplatz ist man eifrig bemüht, es den Menschen schwer zu machen.
Am letzten Wochenende sind wieder mehrfach nachts Plakate zerstört worden, Helga Vocke und Helmut Mattern fanden den netten Gruß "Hau ab" morgens auf den Boden ihres Hauseingangs gesprüht.

Die Ursache für all das ist eine Entscheidung unseres Stadtrates, der es für eine Entscheidung zugunsten des "Gemeinwohls" hält,  Menschen für ein Einkaufszentrum, dass noch dazu ein windiger "Investor" plant, zu vertreiben. Wohl kann ich da keines erkennen, aber viel gemein...


10.04.2012 Foto: Helmut Mattern

Montag, 9. April 2012

09.04.2012 Auf der Heinrichstraße  wurde gestern Abend wieder ein Fenster bei einem der letzten Mieter eingeworfen.

09.04.2012

09.04.2012
 

Donnerstag, 5. April 2012

Die Villa an der Kronstraße, die nun doch abgerissen werden soll, am 27.06.2010


 

Mittwoch, 4. April 2012