"Die Ankündigungen klingen wie Kriegsberichte.
"Wohnungsbauoffensive in NRW: Strategie für fast 120.000 neue Wohnungen.
Flächenbedarf von fast 2500 Fußballfeldern." Ganz ungeniert wird hier
unter dem Vorwand der Flüchtlingskrise ein Ressourcenverbrauch
propagiert, der in krassem Gegensatz zu allen guten Sitten in Städtebau
und Raumordnung steht. NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) sagt dazu:
"Wir richten unsere Strategie konsequent auf den Wohnungsneubau aus,
sowohl den geförderten als auch den frei finanzierten."
Lediglich 80.000 Wohnungen sollen im Bestand entstehen –
also dort, wo schon Gebäude und Infrastruktur vorhanden sind und nur
noch hergerichtet werden müssen. Kein Wort darüber, dass allein im
Ruhrgebiet laut Zensus 325.000 Wohnungen leer stehen.
Keine noch so leise Kritik auch an der Baupolitik in Städten
wie Duisburg, wo noch immer Altbauten blockweise abgerissen werden, um
Platz für Straßenbegleitgrün zu schaffen. Und die Neubaueuphorie des
Ministers hat einen einfachen Grund: Groschek kommt selbst aus der
Immobilienbranche. Und die Instandsetzung bestehender Gebäude ist für
dieses Gewerbe wenig lukrativ."
Schreibt Dankwart Guratzsch heute in der "Welt".
Währenddessen geht die Abrisspolitik in Duisburg mit Unterstützung des Bauministeriums NRW fröhlich weiter, nun ist Duisburg Laar an der Reihe, über dessen Dächern ein neues Drahtwalzwerk des Konzerns Arcelor Mittal entsteht.
Abriss der in der Friedrich-Ebert-Straße in Laar am 07.12.2015 |
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